BerlinEvents 3. Berliner HPV-Festival 1997 HPV Deutschland e.V.

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Rückblende: Das 3. Berliner HPV-Festival 6. bis 8. Juni 1997

3. Berliner HPV-Festival 1997

The HPV-Family ;-)
Bild 1: Teilnehmerfoto vor dem Brandenburger Tor Sonntag früh

In der frühen Vorbereitungsphase stellten wir uns die Frage, warum wir eigentlich so eine Veranstaltung machen. In der Diskussion wuchs die Erkenntnis, daß unser persönlicher Gewinn bei dem Ganzen in einem Lob und einem Schulterklopfen von Teilnehmern liegt, wenn sie uns sagen, daß es ihnen gefallen hat.

Mehr noch als in den vorangegangenen Jahren setzten wir daher diesmal das Schwergewicht des HPV-Festivals auf Spiel und Spaß und weniger auf eine HPV-Leistungsschau. Unsere Hauptaufmerksamkeit sollte ganz den Teilnehmern gelten; Publicity-trächtige Rennen hatten wir zunächst gar nicht mehr in unserer Planung. Da aber der VFS 1) wie im letzten Jahr sein  Solar-Extra-Energy-Race 2) mit uns zusammen veranstalten wollte, kam es zu einem zweischienigen Programm am Samstag, wo sich unsere Teilnehmer kurzfristig zwischen Rennen und anderen Späßchen entscheiden konnten.

Freitag, 6.Juni

Das Berliner HPV-Wochenende begann am Freitag abend mit einem Symposium, wo drei der Teilnehmer ihre Projekte vorstellten:

Die Hecklenker-HPVs (Kalle 3) von Hans-Ulrich Reimers, Berlin
Hans-Ulrich erzählte von seinen Erfahrungen mit seinen Kalle 3-HPVs, die er im Laufe der Jahre gesammelt hat.
 
Aerodynamische Verkleidungen an HPVs am Beispiel des Pinguins von Frank Lienhard, Hannover
Frank berichtete u.a. über neueste Erkentnisse der Strömungstechnik, tiefgefrorene Pinguine, Fahrzeuge mit einem cw-Wert von 0.0, über die Zusammenarbeit mit der Daimler-Benz-Lehrwerkstatt und warum der HPV-Pinguin trotz einmaliger Aerodynamik nicht schneller als 40 km/h fuhr. Sehr interessanter Beitrag.
 
Fahrräder mit Ganz-Körper-Antrieb von Jörg Wendebourg, Hannover
Schöpft man beim herkömmlichen Radfahren mit Beinantrieb seine Leistungsreserven voll aus? Kann man mit einem zusätzlichen Armantrieb höhere Geschwindigkeiten erreichen oder längere Strecken fahren? Jörg Wendebourg berichtete von seinen Theorien, und von den Erfahrungen, die er mit seinen drei Versuchsrädern gesammelt hat.

Vielen Dank noch einmal an die drei Referenten!

In der Pause zwischen den Vorträgen gab es ein schnuckeliges Büffet.

Samstag, 7. Juni

Wer die Wahl hat,...

Im Angebot waren die Radrennbahn in Weißensee oder eine HPV-Stadrundfahrt mit fachkundiger Führung.

Radrennbahn Weißensee

Viele der Renn-Freaks waren leider direkt zur Radrennbahn angereist und hatten das "Kultur-Programm" am Freitag abend verpasst - tja selbst schuld.

Als "Entschädigung" durften Sie dann nach Herzenslust zweimal je eine halbe Stunde auf der Bahn herumrasen mit sensationellen Ergebnissen ;-). Danach ging es zum Recyclingmarkt in Pankow, wo die HPVs hergezeigt wurden. Einige Preise wurden vom Bürgermeister von Pankow und von der Bewag vergeben.

Das etwas andere Programm
Bild 2: Jodock (stehend) mit der Meute am Urban-Hafen Am Urban-Hafen
 

Für den Rest (die Mehrheit) der Teilnehmer stand am Morgen eine Stadtrundfahrt auf dem Programm. Dafür hatten wir den genialen Stadtbilderklärer Jodock gewinnen können, der sonst vor allem Stadttouren zu Fuß (StattReisen) und mit dem Fahrrad (Fahrradstation) leitet.

Im Anschluss an die dreistündige Tour sind die, die Lust hatten ins Schwimmbad gegangen, während die Vorhut in einem nahegelegenen Restaurant das Brunch-Büffet auskundschaftete.

Diejenigen, die sich ausreichend gestärkt hatten, wurden dann in Dreiergruppen auf eine Stadtrallye geschickt. Dabei gab es noch einmal zahlreiche Eindrücke von der Stadt. Begleitend mussten Aufgaben gelöst werden: So war ein Souvenir aus einem Luxushotel zu besorgen; im `Deutschen Historischen Museum' sollten die HPVs aufgespürt werden; an der Schloßbrücke musste eine Geschichte zu den Schloßbrückenfiguren auf Tonband erzählt werden; an der East-Side-Gallery wurde das Liebespaar gesucht (gemeint waren Erich und Leonid); der Ursprung des Namens vom Checkpoint Charly wurde gesucht und am Potsdamer Platz sollten die Baukräne gezählt werden. Dummerweise hatten wir uns bei unseren Vorbereitungen total mit der Zeit verschätzt, weshalb nur die erste Gruppe zum Kräne-Zählen auf die `Info-Box' am Potsdamer Platz steigen konnte; danach (19:00) wurde sie geschlossen.

So hatten wir schon ein schlechtes Gewissen, als wir unsere Rallye-Fahrer vorzeitig im Tiergarten abfingen, doch zu unserer Erleichterung waren alle trotzdem sehr begeistert von der Rundtour.

Eigentlich wäre die Tour noch zur TU-Berlin, zum Trödelmarkt und auf die Siegessäule gegangen, doch wäre es dann für unser Picknick im Tiergarten viel zu spät geworden.

 
Bild 3: Picknick im Tiergarten
 

Im Tiergarten waren dann alle HPVler des Festivals wieder gemeinsam versammelt. Es wurden Würstchen und Hollunder-Pfannkuchen gegrillt, viel getrunken, erzählt und gelacht (vor allem, als die Geschichten von der Schloßbrücke abgespielt wurden). Mit Einbruch der Dämmerung stieg noch ein weiteres HPV-Rennen, daß es so vermutlich bisher noch nicht gegeben hatte: Auf vier kleinen Falt-Tretrollern von Clemens Bucher wurden Wettfahrten über die Parkwege gemacht. Da aber keiner von uns mehr ernstaft aufgepasst hatte, gab es am Ende vier Sieger - der anschließende "Beauty-Contest" der HPVs dieser vier brachte auch nur ein Patt ("Applaus-Messung"), so daß am Ende jeder der vier mit Preisen (Rollmöpsen, Rolo-Toffees und Rollkragen-Pullovern) versorgt wurde.

Sonntag, 8. Juni

Nach dem Frühhstück fuhren wir in der Gruppe raus nach Nikolassee zum Start des Avus-Rennens - unseres Avusrennens. Am Brandenburger Tor entstand noch schnell das Gruppenfoto vom Kopf der Seite, bevor es weiter am Tiergarten entlang, über den Kudamm und durch (den) Grunewald zum Startpunkt des Rennens ging.

 
Bild 4: Sonntagsausflug auf der HPVus ;-) Sonntagsausflug auf der HPVus ;-)
 

Am S-Bahnhof Nikolasse warteten schon die Solar-Extra-Energy-Bikes und jede Menge Zuschauer. Nachdem die Startnummern verteilt waren, ging es auch schon los: 8km Avus gehörten uns. Die meisten nahmen es jedoch gelassen und genossen einfach das Gefühl, auf einer guten Straße dahinzusausen, ohne Blechstinker im Nacken zu haben (die Typen in Grün nicht mitgezählt). Die Ergebnisse des Avus-Rennens sind hier.

An den Avus-Tribünen warteten wir auf die Normalradfahrer der ADFC-Demo, die nach über die Avus gefahren waren, und gemeinsam ging es ziemlich zügig zum Ökomarkt am Brandenburger Tor.

 
Bild 5: Beim Geschicklichkeitsfahren: Der Ulle gibt Gummi
 

Auf dem Pariser Platz belegten wir eine größere Fläche, auf der wir das Geschicklichkeitsfahren durchführten. Wie in den letzten beiden Jahren sammelte sich wieder viel interessiertes Publikum um die Strecke. Gewonnen hat das Geschicklichkeitsfahren übrigens Michael Kutter auf einem (Elektro-)MTB, Ulle und Clemens waren auf den Faltrollern zwar schneller unterwegs, fuhren aber außerhalb der Konkurenz. Da erstaunlicherweise die zahlreichen Flevo-Fahrer alle ihre Kür vergurkten, was es letztlich an den Veranstaltern, die Ehre der HPVler wieder herzustellen: Bernhard und Til teilten sich die Plätze 2 und 3. Wir hatten die Strecke vorher aber wirklich noch nie gesehen, geschweige denn Probe-gefahren - großes Indianer-Ehrenwort.

Mit der Verleihung der Preise wurde das 3. Berliner HPV-Festival offiziell beendet.


1) VFS: Verein der Freunde der Solarenergie
2) Solar-Extra-Energy: HPVs mit elektrischen Zusatzantrieb



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22.1.2008 (rs)