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Im Frühjahr des Jahres 1994 baute ich dann mein erstes
eigenes Liegerad. Entgegen der damaligen Ansicht, kleine Leute
müssten zur Vermeidung des Hacken-Vorderrad- Konfliktes
auf Langliegern sitzen, baute ich einen Kurzlieger. So
einen wollte ich nähmlich viel lieber haben.
Auf einer 9-wöchigen Reise
durch Andalusien im Februar/ März 1995, konnte ich das Rad
dann richtig testen. Wie vermutet kamen einige Mängel zutage.
Mit einem Gewicht von 19 kg war das Rad zwar etwas leichter
aber nicht leicht genug. Unzufrieden war ich
auch mit der indirekten Lenkung.
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Mit meinem ersten Kurzlieger
in Andalusien (1995)
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Noch im Herbst 1995 baute ich meinen zweiten Kurzlieger. Die
direkte Lenkung des Rades gefiel mir wesentlich besser, auch
wenn nun der Lenkeinschlag etwas kleiner war. Anfangs hatte
das Rad noch einen Spannsitz, welcher aber mit einem Aluminiumrahmen
schon wesentlich leichter war. Ein Jahr später mußte dieser aber
einem Schalensitz aus gelochten Alublech weichen. Auch ein
Aluminiumgepäckträger für normale Packtaschen gehörte zur Erstausstattung. Mit
16,5 kg hatte ich nun auch ein einigermaßen leichtes Liegerad.
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Mein zweiter Kurzlieger
mit direkter Untenlenkung
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Aufgrund des ewigen Problems, Regenfahrten mit einer
Pfütze auf dem Bauch zurückzulegen, begann ich 1996 mit
Regenverkleidungen zu experimentieren. Ein faltbarer Frontzipper
mit ausrollbarer Regenpelerine, war das erste und auch letzte
Projekt in dieser Richtung. Auf einer Reise durch Böhmen und
Deutschland zeigte die Verkleidung einige Vorteile, aber leider
auch viele Nachteile.
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Testfahrt mit Regenverkleidung 1997
in Böhmen
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Die zweite textile Entwicklung für mein Liegerad war eine
spezielle Packtasche, in Form einer Heckhutze. (1996) Der damals
provisorisch, für den Test der Tasche, gebaute Gepäckträger befindet
sich bis heute am Rad. Erstaunlicherweise ist er trotz
eines gravierenden Konstruktionsfehlers noch nicht zusammengebrochen
und hat mich schon auf mehreren Reisen begleitet.
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Im Teide-Nationalpark auf Teneriffa (1998)
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Der nächste Umbau des Liegerades stand
ebenfalls 1996 an, als mich die Breite des Untenlenkers
immer mehr zu stören begann. Also habe ich mich von dem breiten Lenker
verabschiedet und das Rad mit einem schönen schmalen Obenlenker ausgerüstet. Der
Lenker ist klappbar, so dass man sich beim Absteigen nicht hinter
dem Lenker hervorschälen muss. Mit diesem
Lenker war ich dann endlich zufrieden und bin es heute noch.
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Mit dem Lieger
unterwegs auf Teneriffa. (1998)
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Nach all den Umbauten war das Liegerad nun auch
halbwegs
falt- bzw. zerlegbar. Ohne Probleme konnte ich mit dem
Liegerad in der Tasche bis nach Trondheim und zurück reisen.
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Am Atlanterhavsveien, Norwegen 2000
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Obwohl ich damals auf Reisen und Touren nur
mit dem Liegerad unterwegs war, habe ich der Stadt ein Normalrad bevorzugt.
Jedoch war ich mit meinem 28er Normalrad mehr als
unzufrieden. Vor allem begann mich die fehlende Federung immer mehr
zu stören.
Also sollte ich als nächstes ein Stadtrad bauen. Klein, wendig, vielleicht
faltbar und natürlich vollgefedert sollte das Rad sein. Da ich
vorher noch keine Erfahrung hatte, wie sich das mit der Federung
bei einem Upright macht, entstand zunächst ein Testrad (1996)
mit Elastomer-Federung hinten. Die Starrgabel vorne wollte ich
später gegen eine Federgabel austauschen.
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Test-Faltrad auf Bodenseetour,
März 1997
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Im Herbst 1997 habe ich das zweite Faltrad
gebaut. Diesmal mit einem fertigen Federelement hinten und AMP-Gabel
vorne. All die Konstruktionsfehler des Testrades konnte ich
nun vermeiden. Das Rad wurde das erste Upright in meinem Leben,
auf dem ich mich richtig wohl fühlte.
(Das Test-Faltrad wollte ich nach dem Bau des
neuen, besseren Rades eigentlich nicht mehr fahren. Aufgrund
der fehlerhaften Geometrie fuhr es sich auch nicht wirklich
gut. Dennoch fuhr ich es ab und zu, bis es im Sommer 2004,
bei einem Bordsteinhüpfer, in zwei Häften zerriss.)
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Neugebackenes Faltrad 1997
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Aus der Not heraus wurde mein Stadtrad
1999 dann zum Reiserad. Ich wollte nach Norwegen, und wusste
damals nicht so genau wie gut der Fahrradtransport dorthin funktionieren
würde. Dazu musste das Rad erst einmal um einen stabileren Gepäckträger und eine Dreifachkurbel ergänzt werden.
Dabei habe ich auch festgestellt, dass ich bergauf
doch lieber mit dem Upright fahre, auch wenn bergab
einiges verloren geht. Auch das geringere Gewicht des Rades
finde ich dabei sehr angenehm.
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Auf dem Weg zur Hardangervidda,
Norwegen 1999
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Neben dem täglichen Stadteinsatz wurde
das Rad dann auch mein treuer Reisebegleiter auf meinen Norwegentouren.
Da leichter und kleiner verpackbar,
war es für diese Touren ideal und meisterte alle
noch so schwierigen Wege problemlos.
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Ewiger Schnee, Norwegen 2004
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Momentan
habe ich nicht mehr soviel Zeit selbst Fahrräder zu bauen
und bin deshalb auf weniger bastelintensive Räder umgestiegen.
Und so ein Fahrrad, das nur 12 kg oder weniger wiegt, ist ja
auch mal ganz schön.
Zu guter Letzt möchte ich noch auf meine Homepage
verweisen: www.formkniff.de
Dort gibt es auch noch mehr Bilder von meinen Radreisen zu
sehen, unter: Links > Die Reiseseite oder direkt: http://formkniff.de/Reiseseite
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